Johannisfeuer auf dem Roten-Kapellen-Berg

„Das wärmste Feuer ist das Feuer der Liebe. Wo es brennt, ist es für alle warm. Niemand verbrennt sich daran“, lautete es am Samstag vor der Entzündung des imposanten Johannisfeuers. Trotz zahlreicher Veranstaltungsüberschneidungen und einem vorherigen Gewitterregen kamen viele Gäste zum Roten-Kapellen-Berg und feierten mit der Kolpingsfamilie die Sommersonnenwende.
Wenngleich der Ursprung der Sonnwendfeier in einem alten Brauch heidnischer Kulturen liegen mag, bemüht sich die Kolpingsfamilie, das alljährliche und schon traditionelle Johannisfeuer als eindrucksvolles christliches Fest zu begehen. Auch heuer konnte Gemeinschaft wieder ein einfaches Fest mit schlichten Mitteln, aber großer Anziehungskraft anbieten. Da es sich um eine Feier mit religiöser Symbolsprache handelt, legen die Verantwortlichen großen Wert auf die kurze Besinnungsandacht vor dem Entzünden des Holzhaufens. In sehr aussagekräftigen Texten und Meditationen gingen Sprecher der KF auf die Bedeutung des Feuers ein. Es sei ein Zeichen der Freude über die Fülle des Sommers, wo alles der Reife entgegengehe. Zugleich aber wecke es das dunkle Gefühl des Zerstörerischen und mache einsichtig, dass nichts in dieser Welt von Dauer sein könne. In der Heiligen Schrift zeige Feuer die Nähe der Herrlichkeit Gottes an. Für die Christen sei Jesus als Licht der Welt in die Welt gekommen. Beim Anblick von Feuer sehne man sich nach Licht, das unvergänglich sei. „Wo das Feuer der Liebe erloschen ist, stirbt das Leben ab. Wo Dunkelheit herrscht, müssen Menschen auftreten, die ein Feuer anzünden“, tönte es in die Stille der dämmernden Nacht. Schon zuvor hatte Vorsitzender Christopher Kiefmann eingeladen, die Stille der Natur, weitab von der Ruhelosigkeit der geschäftigen Welt, auszuhalten und ein paar frohe Stunden in Freundschaft und Gemeinsamkeit zu verbringen. Präses Otto Nachtmann ging in seiner Ansprache auf die Segenshandlungen der Kirche ein und erläuterte die Gestalt Johannes des Täufers, nach dem dieses Feuer benannt werde. Mit Liedern und einem gemeinsamen Segensgebet bereiteten sich die Teilnehmer auf das große Feuer vor. Nachtmann segnete die entzündete Fackel, mit der anschließend der Holzstoß angefacht wurde. Die Birken des Fronleichnamsfestes rund um den Holzstoß fingen schnell Feuer und rasch entflammte der gesamte Haufen. Ein imposantes Feuer mit lodernden Flammen leuchtete den Festplatz aus und zeigte in die klare und windstille Sommernacht. Mit Getränken und Gegrilltem sorgten die Mitglieder der KF für das leibliche Wohl der Gäste. Alexander Hofmann spielte auf dem Akkordeon und unterhielt die Besucher mit seiner Musik. Die zahlreichen Kinder hatten genügend Freiraum zum Spielen und tobten auf dem gesamten Gelände der Johannisfeier.

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