Herrliche Osterfeiern in der Pfarrgemeinde St. Martin

Ostern als wichtigstes Fest der Christenheit zählt zum liturgischen Höhepunkt des Kirchenjahres. In St. Martin begann es mit der Abendmahlsfeier am Gründonnerstag, in der die drei heiligen Öle in die Stadtpfarrkirche getragen wurden und dort nun sichtbar verwahrt werden. Viele mitfeiernden Gläubigen füllten Ostern die Kirchenbänke.

Mit einem feierlichen Einzug begann am Gründonnerstagabend die festliche Abendmahlsfeier. Kreuz, Ministranten, die drei heiligen Öle, Evangeliar und Priester zogen in die Stadtpfarrkirche ein. Wie die Eucharistie, der man am Gründonnerstag besonders gedenkt, haben alle Sakramente ihren Ursprung und ihre Kraft im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi, betonte Stadtpfarrer Otto Nachtmann zu Beginn der Messfeier. Deshalb habe der Bischof zuvor die heiligen drei Öle im Dom geweiht. „Wir begrüßen diese heiligen Öle. Sie verbinden und mit dem Bischof, stiften die geistliche Einheit mit ihm und untereinander und werden in der kommenden Zeit für viele aus unserer Gemeinde Zeichen sein, dass Christus in uns wirkt durch den Heiligen Geist“, sagte Nachtmann. Pfarrgemeinderatssprecher Josef Zeiser brachte das Öl für die Katechumenen, die Taufbewerber. Kirchenrätin Gertraud Wohlfahrt trug den heiligen Chrisam, das Öl für die Taufe, Firmung, Priesterweihe und für die Weihe der Kirchen und der Altäre. Kommunionhelferin Luise Hofmann hatte das Öl für die Salbung und die Aufrichtung der Kranken. Im Kyrie rief man Christus, den Gesalbten, an und nahm jeweils Bezug auf die Sakramente, bei denen die Öle Verwendung finden. Am Ende des Gottesdienstes stellte der Stadtpfarrer die drei verschiedenen Gefäße mit den Ölen in den eigenen dafür geschaffenen Schrein beim Josefsaltar, wo sich auch der Taufbrunnen befindet. Dort können die Öle durch die gläserne Tür betrachtet werden.

Am Vormittag des Karfreitags betete die Pfarrgemeinde den Kreuzweg. Am Nachmittag erinnerte sich man in einer besinnlichen und rituellen Feier an das Sterben Jesu am Kreuz. Unter der Marienstatue wurde das heilige Grab geöffnet. Eine blutende Dornenkrone verdeutlichte das Leiden, eine Schale mit ausgetriebenen Weizen symbolisierte die Hoffnung über den Tod hinaus.
In der neu renovierten Stadtpfarrkirche präsentierten sich Ostergottesdienste sehr imposant. Das schlichte Gotteshaus beschränkt sich auf das Wesentliche und der dazu passend gestaltete Osterschmuck mit dem Auferstandenen setzte stilvolle Akzente. Stadtpfarrer, Mesner, Ministranten, Lektoren, Kommunionhelfer, Kollektesammler, Putzhelfer und Kirchenchor hatten in den vergangenen Tagen Hochkonjunktur. In der seiner Osterbotschaft stellte BGR Nachtmann seine Worte unter den Titel „Nichts wird mehr so sein, wie es war!“. Er nahm dabei Bezug auf die Schlagzeile, die er seit den Terroranschlägen vom 11. September in New York bei weiteren Schicksalsschlägen wie beim Amoklauf in Winnenden und beim Erbeben in Mittelitalien immer wieder in den Medien gehört habe. Bitter klinge dieser Satz und voller Hoffnungslosigkeit. Seine Aussage gelte für die Katastrophen in der großen und kleinen Welt und gelte auch, wenn ein lieber Mensch sterbe. Mit dem Tod Christi hätten auch die Jünger Jesu alle ihre Hoffnungen begraben. Aber der Stein sei weggewälzt gewesen, der Leichnam Jesu nicht mehr da. An die Stelle des Todes trete das Leben, trete der Lebendige, betonte der Stadtpfarrer. Seit der Auferstehung Jesu bekomme das Wort „Nichts wird mehr so sein, wie es war!“ für alle die an ihn glauben, einen anderen, einen neuen Sinn. Das scheine den täglichen Erfahrungen der Menschen zwar ganz und gar zu widersprechen, denn nach wie vor gebe es Naturkatastrophen, Kriege, Terror, Krankheiten, Leid und Tod, meinte der Prediger und führte weiter aus, dass auch glaubenden Menschen das alles nicht erspart bleibe. Aber für sie gelte durch die Hoffnung weiter zu sehen, durch die Liebe tiefer zu sehen und aus dem Glauben alles in einem anderen österlichen Licht zu sehen. „Seit Jesus vom Tod auferstanden ist, ist nichts mehr so, wie es war“, unterstrich Otto Nachtmann. Für die Kinder hatte der Osterhase nach allen Gottesdiensten eine Überraschung ins Nest gelegt, die der Stadtpfarrer verteilte.

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