Verehrung der Reliquien des seligen Adolph Kolping

Als geistige Vorbereitung auf die Weihe des neuen Altares war die Pfarrgemeinde zu einer Abendmesse eingeladen. Dabei wurden die Reliquien des neuen Volksaltares vorgestellt und verehrt.
Im Rahmen der feierlichen Weihe des neuen Altares wurden Reliquien des hl. Bischofs Wolfgang von Regensburg, des seligen Gesellenvaters Adolph Kolping aus Köln und der heiligen Märtyrerin Aurelia von Rom unter der Mensa, also unter dem Altartisch in einem Sepulcrum - einem Reliquiengrab - beigesetzt. Seit der Zeremonie kann man sie nur noch durch die geschaffene Öffnung, in der man das bischöfliche Siegel sehen kann, erkennen. Stadtpfarrer BGR Otto Nachtmann lud deshalb zuvor zur Abendmesse ein, in der Susanne Reitinger, Regina Mühldorfer und Karl Heinz Hofmann von der Kolpingsfamilie über das Leben der drei Heiligen berichteten und mit Gebeten und Liedern die Heiligen um Fürsprache baten. Die Texte waren alle von der KF selbstständig vorbereitet worden. Auch der Blumenschmuck war eigens für die Heiligen ausgewählt: gelb für Wolfgang, rot für Aurelia und orange für Adolph Kolping.
In einem Vortrag „Reliquien im 21. Jahrhundert noch aktuell?“ referierte eine Tage zuvor Karl Heinz Hofmann im Rahmen der Bildungsabende des Pfarrgemeinderates im Fürstenkasten zur geschichtlichen Entwicklung und der Bedeutung der Reliquienverehrung. Er gliederte seine interessanten Ausführungen mit einer Bilder- und Textpräsentation in drei Themenbereiche: Reliquien, Heilige und Altar. Der aufschlussreiche Vortrag ging auf den Zusammenhang von Altar, Messopfer und Heiligenverehrung ein und erläuterte den Ritus und die einzelnen Handlungen der Altarweihe. Auch Hofmann riet den vielen Zuhörern des Vortrags, sich die feierliche Zeremonie der Altarweihe nicht entgehen zu lassen. So wie die frühen Christen über den Gräbern der Märtyrer das Herrenmahl feierten wird bis heute der Brauch gepflegt, in neuen Altären und Kirchen Reliquien von Märtyrern und Heiligen unter dem Altar einzulassen. Reliquien waren ungleich wertvoller als Gold und Edelsteine, denn wie der Heilige selbst werden seine Reliquien als Vermittler zwischen dem Menschen und Gott gesehen. Jedoch wies der Referent darauf hin, dass der Altar und das Erlösungsopfer Christi die Heiligen ehre, nicht umgekehrt. Stolz berichtete er, dass er zur Beschaffung der Reliquien des seligen Adolph Kolping beitragen konnte. Bisher wurde das mit dem Siegel des Kölner Erzbischofs versehene Behältnis in einem Schaugefäß, ähnlich einer Monstranz, in der Hauskapelle des Regensburger Kolpinghauses aufbewahrt und verehrt.

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