Besinnungsnachmittag zum Thema „Flucht“ aus biblischer Sicht

Drei sehr eindrückliche Nachmittags-Stunden zum Thema „Flucht“ verlebten über 20 Teilnehmer aus dem ganzen Landkreis im Further Kolpinghaus. Der Kolping-Bezirk Cham hatte eingeladen, sich aus biblischer Sicht dem so aktuellen wie brennenden Thema zu nähern, und die drei sehr gut vorbereitete Referenten verstanden, dies in spannender, lebendiger Weise zu vermitteln. Als „Gastgeberin“ begrüßte Christa Vogel die Teilnehmer im Kolpinghaus, und diesen Ball nahm Michael Fleck als Vorsitzender des Kolping-Bezirks gleich auf: man sei froh, als Nicht-Heimische eine kurze Bleibe in der Fremde gewährt zubekommen. Michael Fleck hatte zusammen mit der Religionslehrerin Birgit Schlamminger und Bezirkspräses Diakon Werner Müller den Nachmittag thematisch vorbereitet. Durch Bodenbilder aus Tüchern, einer Bibelfigur und anderen Elementen wie Steinen begegneten die Teilnehmer zunächst der Figur des Jakob aus dem ersten Testament der Bibel. Seine Geschichte der Flucht endet in der Erkenntnis, auch auf fremdem Boden Gott begegnen zu können. Birgit Schlamminger führte mit vielen gestaltpädagogischen Elementen durch diese erste Einheit. Im zweiten Teil zog Werner Müller das biblische Buch Ruth heran: durch ihre Geschichte wurde – trotz Migrationshintergrund – der Weg bis zum späteren Messias, Jesus von Nazareth, geebnet. Auf die Flucht der heiligen Familie und auf die persönliche Haltung der Menschen zur heutigen Fluchtthematik kam die Runde in der dritten Einheit zu sprechen. In lebhaften Zwischen-Diskussionen, die bewusst eingeplant waren, wurden die Probleme und Möglichkeiten ausgelotet. Klar gemacht wurde auch, dass der christliche Glaube eine positive Haltung gegenüber geflohenen Menschen aufträgt- auch wenn dies Überwindung kostet und schwer fällt. Im Satz aus dem Hebräerbrief „Vergesst die Gastfreundschaft nicht. Durch sie haben manche, ohne es zu wissen, Engel beherbergt“ kam dieser Anspruch zum Ausdruck. Michael Fleck beendete den Nachmittag mit der Erkenntnis „wir kamen als Fremde und fühlen uns nun als Gäste“. Viel ehrlichen Applaus erhielt das Vorbereitungs-Team für diesen besonderen Nachmittag, der manchen zum Nachdenken gebracht hat.

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